Bei den Pferdeställen

Bei den Pferdeställen

 
I got another man's blood on my clothes
but it ain't his fault, it's the life I chose

Re: Bei den Pferdeställen

Manchmal, da musste Musa ernsthaft den Kopf über sich selber schütteln. All die Kriege, all der Schmerz, und die Probleme, nur damit er als persönlicher Reitlehrer einer Prinzessin dienen musste.
Man verlangte immerhin auch nicht von einem Ritter, den Hofnarren zu spielen, oder ?
Doch war dies schlichtweg nicht das komischste gewesen, was ihm seit seiner Ankunft hier passiert war. Es war .. gewöhnungsbedürftig. Zurück, im Osmanischen Reich hatte man sich die Mäuler zerissen, ob er denn überhaupt ein echter Osmane war, sei es wegen seinem Haar, oder seiner hellen Haut. Manchmal, wenn man einen Mann beleidigen wollte, nannte man ihn auch "Engländer".
Aber hier ? Bereits aus zwanzig Meter Entfernung konnte Musa den Rassismus und die Vorurteile riechen. Nicht, dass es ihn sonderlich störte. Selber hatte er für die Briten ebenso nicht viel übrig.
Er fands eher amüsant. Wie all diese Weißen dachten, dass sie ihm überlegen waren.
Diesmal wollte er jedoch keinen Ärger. Auch wollte er keinem beweisen. Nur ein normales, friedliches Leben. Das wars. 
Und deswegen würde er es auch hinnehmen, Prinzessin Gwen ein paar Reitstunden zu geben.
Blut hunderter Männern hatte er an den Händen kleben. Den Tod von unzähligen auf dem Gewissen. Da sollte er nicht daran scheitern, Lehrer zu spielen.
Um sich von spontanen Rückblenden, dich sich in sein Kopf drängten, abzulenken, fing er schließlich an, das Lieblingspferd der Prinzessin fertig zu stellen, damit er nicht unnötig viel Zeit mit der Dame verbringen musste und sie gleich loslegen konnten.

 
I got another man's blood on my clothes
but it ain't his fault, it's the life I chose