Bourbon And Cigarettes

Bourbon And Cigarettes

 
𝔅𝔬𝔲𝔯𝔟𝔬𝔫 𝔄𝔫𝔡 ℭ𝔦𝔤𝔞𝔯𝔢𝔱𝔱𝔢𝔰
Jesper & Jack || Pub in London || am Abend || Februar 1814


Ein Geruch von kaltem Rauch und Regen lag in der Luft. Jesper ging die Straßen Londons  entlang, streifte einiges Gassen um dann in einem Pub anzukommen. Er war dort mit seinem alten Freund Jack verabredet. Es war eine Art Stammkneipe. Lautes Gelächter, guter Bourbon und der Geruch nach Zigaretten waren dort Alltag. Wahrscheinlich war genau das der Grund, warum Jesper gerne in dem Pub Zeit verbrachte. Auf dem Weg traf er den ein oder anderen. Jedoch war er über die meisten nicht wirklich erfreut, ihnen zu begegnen. Wahrscheinlich war es audersherum ebenso. Einen netten Ruf hatte Jesper bei eigentlich keinem. Aber das war ihm reichlich egal.Er bog um die Ecke, erreichte den Pub und betrat diesen. Schon von außen hörte man laute Stimmen. Jesper steuerte zielgerecht die Bar an. Direkt dort setzte er sich auf einen der freien Hocker, besetzte gleich einen für Jack, der sicher auch jeden Moment auftauchen würde. Immerhin waren beide keine Freunde von Unpünktlichkeit. Er bestelle schon mal zwei der besten Borboun im Pub. Er schwenkte sein Glas etwas hin und her während er die Eingangstür im Auge behielt. Es war durchaus spannend, die Leute zu beobachten. 

  

Re: Bourbon And Cigarettes

Als Jack an einem kühlen etwas verregneten Abend durch die Straßen Londons ging, dachte er über die letzten Tage nach. Er konnte sich über sein Leben gewiss nicht beschweren, fehlte es ihm als Grafensohn an nichts. Doch waren es die letzten Ereignisse der Wochen, welche ihn die Abwechslung herbei sehen ließen. Einzig die Wöchentlich treffen mit seinem alten Freund Jesper, waren ein Punkt der ihn etwas freudiger stimmte. Daher führte ihn auch heute sein Weg in einen Pub, es war genau das Gebäude... das irgendwie zum Stammlokal wurde für die stundenlangen Gespräche in mitten von Zigaretten- und Alkohol Geruch. Kurz darauf als er den Pub betrat, bemerkte er auch schon Jesper der nicht unweit von ihm auf einem Hocker saß. ,,Guten Abend, alter Freund." Begrüßte er ihn und legte eine Hand auf seine Schulter, ehe er sich neben ihm auf dem Hocker fallen ließ. ,,Wie ich sehen kann hast du bereits bestellt." Merkte er an, als man vor ihnen zwei Gläser mit gold-brauner Flüssigkeit abstellte, vermutlich Bourbon wie Jack vermutete, immerhin hatte Jesper was das anging genau wie er selbst einen exquisiten Geschmack.

 
"If you think you know a story, you really only know its end.
But to get to the heart of a story, you have to know its beginning." ~ The Tudors

Re: Bourbon And Cigarettes

Alter Freund traf es gut, denn sie kannten sich gefühlt in der Tat bereits eine Ewigkeit. Jesper stand nur wenigen Personen wirklich nahe. Seine Persönlichkeit war etwas, mit dem nicht jeder klar kam. Und wahre Vertraute hatte er kaum. Er schenkte seinem alten Freund ein Lächeln, schwank sein Glas hin und her. "Nun .. um diese Welt zu ertragen, muss man stets einen Tropfen Alkohol in sich tragen.", meinte er. Das war keine Entschuldigung dafür, dass er nicht auf Jack gewartet hatte. Warum auch? Über Jespers Lippen kam selten eine Entschuldigung. Eigentlich sogar nie. Er sah sich immer im Recht. "Wir können uns auch gleich eine komplette Flasche bestellen.", schlug er vor,"es sei denn du stehst auf das Billigzeugs." Natürlich stand Jack nicht darauf. Wie Jesper konnte er sich einen teuren Bourbon durchaus leisten und musste nicht auf einen billigen ausweichen. Jespers Blick streifte durch den Laden. Es war voll, wie so oft. "Sieh' sie dir nur an, Jack.", meinte er dann und verzog dabei etwas sein Gesicht,"Tag für Tag landen sie hier, betrinken sich und denken, damit wird alles besser. Ist das nicht erbärmlich?" Zwar trank Jesper auch gerne Alkohol, doch so wirklich betrunken war er selten. Probleme hatte er nicht. Zumindest war er der Meinung, dass es ihm bestens ging. Wenn er trank, dann nur aus Spaß, nicht um irgendeinen Kummer herunter zu spülen. 

  

Re: Bourbon And Cigarettes

,,Weise Worte, der Alkohol lässt dich wahrlich poetisch werden." Lachte Jack leise, denn er kannte Jesper nur zu gut. Er wusste das sein alter Freund sich nie für etwas entschuldigte oder rechtfertigte, eine Tatsache mit der Grafensohn aber gut zurecht kam und kein Problem damit hatte. ,,Ich fühle mich gekränkt, du kennst mich durchaus besser als so mancher. Wie kannst du mir da unterstellen ich würde einen blligen Bourbon dem teurem vorziehen?" Meinte er mit einem kleinen schmunzeln auf den Lippen, bestellte aber dann selbst eine ganze Flasche der gold-braunen Flüssigkeit und wandte sich seinem Gesprächspartner wieder zu. ,,Ich verstehe was du meinst Jesper. Durchaus erbärmlich Ja. Als könnten sie ihre Probleme mit Alkohol lösen, das einzige was sie damit bezwecken... sie sind nicht mehr Herr ihrer Lage und tun unüberlegte Dinge." Natürlich trank auch Jack gern Alkohol, doch kannte er seine Grenzen und ließ es wie viele Männer hier nie soweit kommen. ,,Was gibt es neues bei dir, wie laufen die Geschäfte?" Fragte er dann und nahm die Flasche welche man ihm nun gab entgegen. Kurz sah er sich um, suchte einen Platz wo die beiden Freunde sich setzen konnten. ,,Setzen wir uns doch an einen Tisch und tauschen die jüngsten Ereignisse aus." Klar er und Jesper trafen sich nahezu wöchentlich, oft waren es auch ein paar mehr die an den Gesprächen teil nahmen... doch waren es meist nur Jesper und er selbst die sich unterhielten und wie Jesper fand war es wichtig das man unter Freunden wusste was im Leben des anderen geschah. Immerhin kannte er sein Gegenüber seit Kindertagen und sie waren mehr oder weniger zusammen aufgewachsen, so wusste Jack auch wie Jespers Persönlichkeit war und wie er sein Verhalten zu verstehen hatte. 

 
"If you think you know a story, you really only know its end.
But to get to the heart of a story, you have to know its beginning." ~ The Tudors

Re: Bourbon And Cigarettes

Jesper schnappte sich sein Glas und glitt elegant vom Barhocker. Direkt dort zu sitzen war ganz praktisch, wie er fand. Doch hatte er nichts gegen einen Tisch einzuwenden. Sie suchten sich einen freien Tisch, etwas abseits vom Getümmel, da man nie wusste, ob man inmitten einer Schlägerei landen würde. Abstand  zu halten war da keine schlechte Idee. Viel zu schade war Jesper sich, selbst seine Fäuste einzusetzen und zudem war es unnötig, wenn auf seiner Kleidung Blut landen würde. Als sie saßen schwenkte er sein Glas etwas hin und her, was er öfter tat, wenn er nachdachte. "Direkt etwas Neues gibt es  nicht. Da muss ich dich leider enttäuschen.", war seine Antwort,"jedoch laufen die Geschäfte gut. Ich kann nicht meckern. Wahrscheinlich sollte ich den alten Cavendish etwas mehr .. " - er suchte nach einem passenden Wort - ".. zu meinen Gunsten erziehen." Eine kurze Pause legte er nun ein. "Er testet wohl meine Geduld und das nicht zum ersten Mal.", teilte er mit. Jesper würde das nicht länger zulassen. Er ließ es sich nicht sofort anmerken, blieb in der Situation meist ruhig und wirkte gelassen. Doch es rächte sich, wenn man es übertrieb. Außerdem war da noch seine Tochter Maggie mit der Jesper bisher keine 10 Worte gewechselt hatte. Jedoch hatte er das Gefühl, dass sie ihre Nase etwas zu tief in die Geschäfte stecken könnte. Er rollte mit seinen Augen. "Und hast du etwas Neues, das mich interessieren könnte?", fragte er und sah Jack abwartend an. Vielleicht war sein Leben gerade spannender. Denn im Grunde verlief Jespers Leben täglich gleich ab, wobei es eindeutig zu viele Whiskey Gläser beinhaltete. Auch, wenn er das nicht zugab.