Kaminzimmer

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Penelope

22, Weiblich

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Kaminzimmer

von Penelope am 20.09.2023 21:00

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She simply wasn't the sort of girl who attracted a man like him, and she feared that she never would be.

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Penelope

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Re: Kaminzimmer

von Penelope am 20.09.2023 21:06

 

 

colin & penelope


Penelope war wie jeden Dienstag mit ihrer besten Freundin Eloise zum Tee verabredet. Die beiden sahen sich zwar deutlich öfter als einmal in der Woche, jedoch war dieser feste Termin über die Jahre ein geliebtes Ritual der Freundinen geworden. Zwar befanden sie sich mitten in der Saison und ihre heiratswütigen Mütter hätten es sicher lieber gesehen wenn sich Eloise und Penelope wie die anderen jungen Damen mit dem Aussuchen von Haarschmuck oder der Anprobe neuer Kleider beschäftigt hätten, doch um nichts in der Welt wollten beide ihre Zeit zu zweit dafür opfern. Wobei es im Falle von Penelope ohnehin nicht mehr als eine unnötige Geldverschwendung wäre. Seit ihrer Einführung in die Gesellschaft hatte sich noch niemand für sie interessiert und dies würde wahrscheinlich auch so bleiben. Mittlerweile war es etwas mit dem sich Penelope abgefunden hatte, auch wenn es tröstlich war Eloise an ihrer Seite zu haben. Diese könnte als wunderschöne Frau aus einer hoch angesehenen Familie im Gegensatz zu ihr zwar eine fabelhafte Partie machen, jedoch sträubte sie sich bisher erfolgreich gegen jeglichen Versuch sie für die Ehe zu begeistern. Bei dem Gedanken an diese wilde und aufbrausende Seite ihrer Freundin musste Penelope unwillkürlich schmunzeln. Sie hatte mit Eloise oft darüber geredet einen eigenen Hausstand zu gründen wenn sie beide erst einmal alte Jungfern sein sollten und die unermüdlichen Bemühungen ihrer Mütter vollständig vergessen wären. Ein Teil von ihr hoffte wirklich, dass dies ihre Zukunft sein würde denn ein Leben als zukünftige Pflegerin ihrer Mutter konnte sie sich nur in ihren schlimmsten Albträumen vorstellen.

Der Butler der Bridgertons hatte sie wie so oft direkt in die privaten Räume der Familie geleitet. Während andere Gäste stets in dem dafür vorgesehenen Empfangszimmer begrüßt wurden, hatte Penelope einige Privilegien. Sie wusste nicht genau ob ihre zweite Familie dies nur aus für sie empfundenen Mitleid tat,  oder aber ihre Gesellschaft wirklich so schätzten wie sie ihr immer wieder versicherten. Nachdem man ihr mitgeteilt hatte das Lady Eloise noch nicht von ihrem Spaziergang zurückgekehrt sei, brachte eine Bedienstete ihr die neuste Ausgabe von Lady Whistledown um die Wartezeit angenehmer zu gestalten. Natürlich nahm Penelope dieses Angebot dankend entgegen, musste jedoch innerlich laut lachen. Wenn irgendjemand auch nur die leiseste Ahnung hätte das sie selbst die Verfasserin der Kolumne war, dann würden sie ihr sicherlich nicht so freimütig den neusten Tratsch und Klasch erzählen und darauf achten in ihrer Nähe nicht zu laut miteinander zu tuscheln. Es sah Eloise garnicht ähnlich Penelope zu versetzen. Wo sie wohl stecken mochte? Sie setzte sich auf einem der Sofas nieder die zum prasselnden Feuer des Kamins gerichtet waren. Ob Eloise ihr wohl von Collins Reise berichten würde? Ihr Herz pochte bei dem Gedanken an ihn so laut, das sie fast fürchtet es könnte jemand hören. Natürlich wusste sie längst das er vor zwei Tagen zurück nach England gekommen war, jedoch wollte sie nicht allzu aufdringlich wirken. Während sie übte einen möglichst gleichgültigen Ton anzuschlagen und immer wieder zu sich selbst sagte "Ach, Colin ist wieder da?", fiel ihr Blick auf ein in Leder gebundenes Buch am anderen Ende des Sofas. Es war aufgeschlagen und scheinbar achtlos liegen gelassen wurden. Dies war natürlich wenig verwunderlich, immerhin war der Raum Aufenthaltsort der Familie und nicht für dem Empfang von Gästen gedacht. Ob dies wieder einer von den neusten Romanen aus Schottland war? Sie wusste das Hyacint diese lediglich verschlang. Wie hieß doch gleich die berühmte Autorin? Ihr wollte der Name einfach nicht einfallen.

Neugierig hob Penelope das Buch auf und begann die ersten Seiten zu lesen. Ihre Augen weiteten sich und hätten ihre Hände nicht das Bucht festgehalten, dann hätte sie diese jetzt vor den Mund geschlagen. Ein Reisetagebuch mit genauer Datierung und einer farbgewaltigen Bildsprache, dazu noch handgeschrieben. Das konnte doch nur Colin gehören. Für einen kurzen Moment überlegte sie, ob sie wirklich weiterblättern sollte. War dies nicht eine Verletzung seiner Privatsphäre? Die Neugier überwog schließlich ihr schlechtes Gewissen und sie tauchte in eine Welt voller rauer See, exotischer Pflanzen und steilen Felshängen. So sah die Welt durch Colins Augen aus? Sie war einfach wundervoll, fast magisch.

She simply wasn't the sort of girl who attracted a man like him, and she feared that she never would be.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.09.2023 20:34.

colin.

26, Männlich

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Re: Kaminzimmer

von colin. am 23.09.2023 20:13

Benedict war noch keine zwei Minuten weg und die Einsamkeit holte ihn ganz schnell wieder ein.
Was zur Hölle war mit ihm los ? Warum fühlte sich Colin so .. niedergeschlagen ?
Irgendwie wollte er garnicht nach Hause gehen. Er wusste, dass ihn dort keiner erwartete. Ausnahmsweise war das Haus der Bridgertons komplett leer. Dies passierte immer öfter, seitdem Daphne ausgezogen war. Anthony war nur noch mit seinem Heirats-Problem beschäftigt, Eloise hatte mit ihm und Benedict das Haus verlassen und war irgendwann verschwunden, und der Rest war mit seiner Mutter unterwegs.
Ablenkung war am Anfang kein Problem gewesen - sein Bruder war der Einzige, der sich die Zeit nahm um sich seine Kreta-Stoy anzuhören und auch wirklich Interesse zeigte. Bis dieser auch Abschied nahm. Er wollte sich mit einem Freund treffen, meinte er. Colin war nicht bewusst gewesen, dass Benedict wirklich Freunde hatte.

So machte er sich, wenn auch zögernd, auf den Weg nach Hause. Vielleicht war es garnicht mal so schlimm, etwas Zeit für sich selber zu haben. Auch, wenn er dies sich einredete, wusste er ganz genau, dass ihn das allein-sein verrückt machen würde.
Viel zu riskant, auf bedrückende Gedanken zu kommen. Wie lange es ihn schon plagte, kein richtiges Ziel im Leben zu haben.
Jede Person in seiner Familie schien etwas zu haben, wofür sie lebten, wofür sie brannten. Was war seine Bestimmung ?
Ihm war bewusst, dass er viele Privilegien als ein Bridgerton hatte. Undankbar wollte er keineswegs sein.
Doch was brachte ihm das Ganze, der Ruf, das Vermögen, wenn er doch so verloren war?
Je näher er dem Anwesen war, desto panischer wurde der junge Mann. Denk nach, Colin, denk nach.

Oh.
Penelope.
Penelope Featherington.

Colin hatte sie garnicht gesehen, seitdem er zurück war. Ehrlich gesagt war er so mit seiner depressiven Stimmung überrumpelt, dass er noch garnicht an sie gedacht hatte. Sie würde sich bestimmt die Zeit nehmen, ihm zuzuhören. Natürlich, auf sie war immer Verlass.
Nun sah die Welt doch nicht mehr so schlimm aus. Seine Mundwinkel erhoben sich etwas und er marschierte in einem schnellen Tempo weiter. Sich frisch machen und den Featheringtons einen Besuch abstatten. Das war der Plan.

Zuhause angekommen, wollte er sich direkt in sein Zimmer begeben, bis ihn der Butler aufhielt.
"Mr. Bridgerton." begrüßte der ruhige Herr ihn. Colin gab ihm ein halbherziges Lächeln, da er es echt eilig hatte. Seine Eile war dennoch nicht mehr nötig, als man ihm sagte, dass sich Miss Featherington bereits hier befand. Er wusste nicht weshalb, und er fragte auch nicht nach - stattdessen ließ er den Butler garnicht zu Ende reden und verließ den Raum. Mit etwas langsameren, stummen Schritten betrat er das Zimmer und sah bereits Pen, wie sie mit dem Rücken zu ihm stand.
Ein schelmisches Grinsen erschien auf seinem Gesicht, und mit der Absicht, sie zu erschrecken, schlich er sich leise an sie ran.

Kurz hielt er inne, denn war er in dem Moment nah genug, um ihren Duft wahrzunehmen. Seine Augenlider sinkten, als der süße Geruch in seine Nase drang. Keine Sekunde später öffnete er verwirrt die Augen wieder und schüttelte den Kopf.
Dieser ungewohnte Moment war genug, um ihn total aus dem Konzept zu bringen. Bevor er seinen Mund öffnen und etwas sagen konnte, fiel sein Blick auf das Buch in ihrer Hand. Sein Reisetagebuch. Was machte sie mit seinem Reisetagebuch??

"Pen!" stieß er von sich und riss ihr das Buch aus der Hand. "Das ist meins! Hast du schon mal was von Privatsphäre gehört?" fragte er sie laut und sah sie wütend an. Hatte sie etwas mit ihren Haaren gemacht? Ein neues Kleid vielleicht?
Sie sah anders aus. So .. hübsch.



 
if it's wrong to love you
then my heart just won't let me be right


Antworten Zuletzt bearbeitet am 23.09.2023 20:27.

Penelope

22, Weiblich

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Re: Kaminzimmer

von Penelope am 24.09.2023 21:06

Colin's Reisetagebuch hatte Penelope so in seinen Bann gezogen das sie es nicht länger auf dem Sofa ausgehalten hatte. Statdessen ging sie im Kaminzimmer auf und ab, fasziniert von der neuen Welt die sich ihr zwischen den geschriebenen Zeilen eröffnete. Bisher hatte sie angenommen er wäre in Griechenland gewesen, hatte sogar heimlich einige Bücher studiert um ein unverfängliches Gespräch mit ihm beginnen zu können. Zwar war es sehr interessant gewesen, allerdings nichts im Vergleich zu der Art und Weise wie Colin selbst schrieb. Er war also auf Kreta gewesen. Es war ihr als könne sie die Flora und Fauna vor sich sehen, als ginge sie mit ihm den schmalen Bergpfad hinauf um -

Der Klang ihres Namens so nahe an ihrem Ohr ließ sie zusammenfahren und ihr entwich ein kleiner Schrei. Penelope war kreidebleich geworden und hätte beinahe das Tagebuch fallen lassen, wenn Colin ihr dieses nicht im selben Moment sehr unsanft aus den Händen gerissen hätte.

"Colin?" stammelte sie verwundert und sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Wann hatte er den Raum betreten? Sie hatte ihn überhaupt nicht kommen hören. Es war nicht schwer zu erkennen wie wütend er in diesem Moment war. Seine grünen Augen blitzen sie förmlich an und es war ihr als würde kein Blut, sondern eiskaltes Wasser in ihren Adern fließen.

"Ich wollte nicht .. es tut mir leid." druckste sie beschämt, während sich eine leichte Röte auf ihren Wangen ausbreitete. So hatte sie sich ihr Wiedersehen wahrlich nicht vorgestellt. Statt ihn mit einem sanften Lächeln zu empfangen, hatte sie seine Privatsphäre verletzt und in seinen Sachen herumgeschnüffelt. Wie konnte sie nur so dumm sein? Sie hatte den Blick zu Boden gesenkt und überlegte fieberhaft wie sie diese Situation noch retten könnte, doch ihr Kopf war wie leergefegt. Alles woran sie denken konnte war die leichte Bräune die seine Haut angenommen hatte, welche seine grünen Augen wirklich herrlich betonte. Und war das ein neues Rasierwasser das er aufgetragen hatte? Es hatte etwas exotisches, aufregendes an sich das ihre Sinne benebelte. Innerlich verfluchte sie sich für ihre unangemessenen Gedanken, welche die Situation für sie nicht gerade leichter machten. Doch was konnte sie schon zu ihrer Verteildigung vorbringen? Sie hatte gewusst das es falsch war und sich trotzdem dafür entschieden ihrer Neugierde zu folgen.

Die mittlere Featherington Tochter hatte sich in seiner Nähe schon immer reichlich unbeholfen gefühlt, doch dies setzte dem ganzen wirklich die Krone auf. Sie hatte sich unbewusst einen Schritt weiter von ihm entfernt ehe sie es wagte den Kopf zu heben. Als sich ihre Blicke erneut trafen war ihr als hätte jemand eine Kerze ausgepustet. Es gelang ihr nur mit Mühe die Tränen zu unterdücken, doch in ihren Augen glänzte bereits das Schuldbewusstsein. Hoffentlich hatte sie ihrer Freundschaft mit diesem Vertrauensbruch keinen irreperablen Schaden zugefügt. "Ich weiß ich hätte es nicht lesen sollen, aber sie haben wirklich eine ganz wundervolle Art zu schreiben Colin." Sie sprach diese Worte noch bevor sie darüber nachdenken konnte was sie da eigentlich sagte. Konnte sie es nicht einfach gut sein lassen und gehen? Dieser Mann brachte sie noch völlig um den Verstand. Sie konnte einfach nicht klar denken wenn er sie so anstarrte.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 25.09.2023 21:46.

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